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Klinisch-epidemiologisches Monitoring der Kontaktallergie zur Verbesserug der Diagnostik

Hintergrund: Ca. 25% der Bevölkerung haben eine Kontaktsensibilisierung. Die Sensibilisierung selbst ist nicht heilbar; der einzige Weg, kein Rezidiv des allergischen Kontaktekzems zu erleiden, ist das Meiden des Allergens. Dazu müssen das Allergen und die Kontaktmöglichkeiten bekannt sein. Die Kontaktallergie wird mit dem Epikutantest diagnostiziert. Die betroffenen Patienten sind gefährdet durch (1) unzureichende Allergen-Auswahl bei der Diagnostik, (2) unzureichende Information zum Vorkommen der Allergene, und (3) Fehldiagnosen aufgrund suboptimaler Epikutantestzubereitungen und Fehlinterpretation der Testergebnisse.

Ziel: Durch klinisch-epidemiologisches Monitoring der Kontaktallergie die Diagnostik zu verbessern und Informationen zur Verbreitung der Allergene bereitzustellen.

Umsetzung: In den beteiligten Hautkliniken werden klinische Daten und die Testergebnisse aller epikutan getesteter Patienten erfasst und an die IVDK-Zentrale übermittelt, wo sie in die zentrale IVDK-Datenbank eingepflegt werden. Die große Datenmenge (derzeit ca. 287.000 Pat.) erlaubt Analysen, die in den genannten Bereichen zur Verbesserung der Patientensicherheit beitragen. (1) Durch die Analyse von Sensibilisierungen in definierten Patientengruppen wird ein spezifisches Allergenmuster beschrieben, das als Basis für zukünftige Testempfehlungen dient. (2) Die Analyse der Charakteristika von Patienten, die gegen ein bestimmtes Allergen sensibilisiert sind, erlaubt Rückschlüsse auf die Verbreitung eines Allergens. (3) Die Analyse der auf die Testzubereitungen beobachteten Reaktionsmuster ermöglicht die Optimierung des Epikutantests.

Ergebnisse: (exemplarisch) (1): Die Analyse von Sensibilisierungen bei gegenüber Kühlschmierstoffen exponierten Metallbearbeitern führte zu einer Testreihe, die seither als Standard in der entsprechenden Diagnostik dient. Zu (2): Die Verbreitung von Sensibilisierungen gegen das Konservierungsmittel Methylisothiazolinon (MI) wurde anhand der Daten der betroffenen Patienten analysiert; nicht nur Kosmetika, sondern auch Wandfarben erwiesen sich als Allergenquellen. Die Kosmetikindustrie entfernte MI aus Leave-on-Produkten, woraufhin die Sensibilisierungen zurückgingen. Zu (3): Durch die Analyse der Reaktionsmuster konnten Testzubereitungen mit unbefriedigender diagnostischer Trennschärfe identifiziert werden.

Fazit: Die Arbeit des IVDK trägt in den angesprochenen Bereichen zur Verbesserung der Patientensicherheit bei.

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