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Bessere Betreuung von Menschen mit einem Hirntumor und ihren Angehörigen

Hintergrund: Die Versorgung von Patienten mit einem malignen Hirntumor ist komplex und erfordert ein hohes Mass an Koordination. Die Erkrankung reduziert die Lebenserwartung und wirkt sich auf die Lebensqualität des Patienten wie auch seiner Angehörigen aus. Durch die Symptome und therapeutisch-bedingten Einschränkungen sind Patienten oft auf die Unterstützung ihrer Angehörigen angewiesen. Angehörige erleben in diesem Zusammenhang grosse Belastungen. Um eine bessere Betreuung von Menschen mit einem Hirntumor und ihren Angehörigen zu erzielen, hat die Klinik für Neurochirurgie des Universitätsspitals Bern im Jahr 2017 die Rolle der Advanced Practice Nurse (APN) eingeführt. Um die Nachhaltigkeit zu gewährleisten, wurden drei APN-Stellen geschaffen.

Ziele: Ein Jahr nach der Implementierung wurde eine erste Evaluation der APN Rolle durchgeführt. Die Analyse soll Veränderungen in der Patientenversorgung benennen und den Impakt der APN auf Patienten, Mitarbeitende und die Organisation abbilden.

Umsetzung: Die Evaluation basiert auf einem Mixed-Methods-Ansatz. Mit Hilfe von Workshadowing bei involvierten Berufsgruppen wurde der IST-Zustand abgebildet. Ergänzend wurden acht Einzel- und ein Fokusgruppeninterview mit Vertreter/innen dieser Professionen sowie weiteren Stakeholdern durchgeführt. In einem zweiten Schritt werden klinik-interne Daten analysiert, um Hypothesen zur Überstundenreduktion von Assistenzärzten, Erhöhung der Patientensicherheit, Reduktion der Aufenthaltsdauer im Spital und den Einfluss auf die Behandlungskosten zu prüfen.

Ergebnisse: Insgesamt erfolgten 75 Stunden Workshadowing mit Pflegenden, APNs und Assistenzärzten. Es zeigten sich klar differenzierte Tätigkeitsprofile aller drei Gruppen. Zudem ergaben sich Überschneidungen bei den Aufgaben der APNs und Assistenzärzte. Im Rahmen der ergänzenden Interviews zeigte sich, dass alle Interviewten die APN mit ihren Interventionen schätzten. Ein weitreichender Beitrag zu einer optimierten Patienten- und Angehörigenbetreuung wurde beispielsweise bei der Austrittsplanung erkannt. Optimierungspotential der APN Rolle wird hingegen beim Schnittstellenmanagement mit therapeutischen Berufsgruppen gesehen. Die Ausweitung des Betreuungsangebotes durch die APN zeigte sich im ambulanten Bereich.

Fazit: Es ergeben sich Hinweise auf eine Verbesserung der stationären Betreuung auf Patienten-/Angehörigen-, Struktur- und Prozessebene. Die APN Rolle verbessert den koordinierten und informativen Ablauf der Behandlung.

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