Hintergrund: Patienten mit fortgeschrittenen Kopf- und Halskarzinomen (KHKa) sind aufgrund multimodaler Therapien mit schwerwiegenden Nebenwirkungen konfrontiert. Zu verschiedenen Zeitpunkten vor, während und nach der Therapie sind die Patienten häufig mit der Situation überfordert.
Ziele: Durch verbesserte Information und Vorbereitung der Patienten auf die Behandlung sollen diese besser aufgeklärt werden, was mit der Verbesserung des Outcomes einhergehen sollte.
Umsetzung: Die Koordination einer umfassenden Betreuung durch ein multiprofessionelles Team und der Einbezug von Patienten in die Therapie- und Pflegeentscheide ist ein vielversprechender Ansatz. Im Jahr 2015 haben wir in unserem Universitätsklinikum einen präoperativen multiprofessionellen Informationstag (MUPIT) eingeführt. Am MUPIT informiert das Team (Ärzte, Pflegende, Logopäden, Sozialarbeiter, Psychoonkologen) die Patienten und deren Familien über die Operation und postoperative Behandlung; zusätzlich werden Risikofaktoren für Komplikationen wie Unterernährung, Alkoholmissbrauch, etc. erfasst und präventive Maßnahmen ergriffen.
Ergebnisse: Wir verglichen die Ergebnisse des MUPIT mit einer historischen Kontrollkohorte an KHKa-Patienten vor der Implementierung des MUPIT mit komplexen chirurgischen Eingriffen. Insgesamt wurden 161 Patienten in die Studie eingeschlossen (Intervention: 81, Kontrolle: 80). In der Interventionsgruppe konnte ein niedrigerer mittlerer Schweregrad lokaler und systemischer Komplikationen (Clavien-Dindo-Score: lokal 2 vs. 3; p = 0.011 und systemisch 1 vs. 2; p = 0.009), eine kürzere durchschnittliche Krankenhausaufenthaltsdauer (DKAD) (12 Tage gegenüber 18 Tagen; p = <0.001).