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Patientenlotse begleitet Betroffene auf dem Weg durch die Krebstherapie

Hintergrund: In der Onkologie führen neue Therapien zu großen Fortschritten bei der Behandlung. Längere Behandlungszeiten infolge der inzwischen bei vielen Krebsarten möglichen Chronifizierung und ein zunehmendes Bewusstsein für die Bedeutung der Patientensicherheit verlangen jedoch eine stärkere Einbindung der Patienten. Der nationale Krebsplan greift diesen Bedarf mit dem Handlungsfeld „Stärkung der Patientenorientierung“ bereits auf. In der Versorgungsrealität sehen sich Patienten allerdings unübersichtlichen Versorgungsstrukturen und einer unzureichenden Integration psychosozialer und informativer Unterstützungsangebote gegenüber. Somit besteht ein dringender Bedarf an Angeboten, die mehr Transparenz schaffen und Betroffenen eine Orientierung im Kampf gegen Krebs bieten.

Ziele: Im Versorgungskonzept PIKKO (Patienteninformation, -kommunikation und Kompetenzförderung in der Onkologie) wird die onkologische Versorgung um einen zusätzlichen Beratungs- und Informationspfad ergänzt. Im Zentrum steht ein Patientenlotse, der Betroffene auf dem Weg durch die Krebstherapie begleitet. Ergänzend können Patienten spezialisierte psychosoziale Beratungsleistungen in Anspruch nehmen und sich selbständig über eine digitale Wissensdatenbank informieren. Diese strukturierten Angeboten sollen die patienteneigenen Ressourcen stärken, eine informierte und selbstbestimmte Beteiligung an der Therapie ermöglichen, um damit die Lebensqualität und Patientensicherheit zu erhöhen.

Umsetzung: Das saarländische Projekt PIKKO wird vom Innovationsfonds gefördert. Die neue Versorgungsform ist noch bis Ende März 2020 in der Rekrutierungsphase. Im Rahmen einer begleitenden Evaluation wird die Patientenperspektive gezielt berücksichtigt und der patientenbezogene Nutzen von einem unabhängigen wissenschaftlichen Institut gemessen.

Ergebnisse/Fazit: PIKKO kann für Betroffene einer Krebserkrankung einen großen Beitrag zur Steigerung der Lebensqualität, Stärkung patienteneigener Ressourcen (v. a. Gesundheitskompetenz und Selbstwirksamkeit), Reduzierung der psychischen Belastung und auch Optimierung der Patientensicherheit leisten. Bei Nachweis eines positiven Nutzens über empirische Evidenz soll das Versorgungskonzept in die onkologische Regelversorgung überführt werden und kann zudem für andere chronische Erkrankungen adaptiert werden.

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