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Das Auftreten eines postoperativen Delirs ist eine der schwerwiegendsten Komplikation eines Krankenhausaufenthaltes. Dieses kann u.a. zu Stürzen, Infektionen, einem ständigen Pflegebedarf bis hin zum Tod führen. An der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten (HNO) des Allgemeines Krankenhaus der Stadt Wien - Medizinischer Universitätscampus (AKH) wurden die - nur durch den delirassoziierten verlängerten Krankenhausaufenthalt verursachten - Kosten mit € 30.000 - € 70.000 pro Patient*in beziffert. An der HNO-Klinik orientierte sich bis Ende 2018 die alleinige ärztliche Aufklärung und Behandlung onkologisch erkrankter Menschen am ‚biomedizinischen Modell‘. Es fand keine systematische fokussierte Betrachtung der individuellen „kognitiven Reserve“ und der Lebenswelt mit einem holistischeren Ansatz statt. Dabei ist schon die Krebsdiagnose für die meisten Betroffenen schockierend und kann ihre Lebensplanung mit einem Schlag entscheidend verändern. Viele der Patient*innen verstehen die Konsequenzen der Informationen sowie die konkreten Folgen einer chirurgischen Behandlung nicht richtig. Der leitende Gedanke dieses gesundheitsfördernden Projektes war, Risikopatient*innen für ein Delir bereits ambulant zu identifizieren und ihnen entlang ihres Behandlungspfades Delir-präventive Maßnahmen anzubieten. Das Ziel war diese so vorzubereiten, dass durch die Senkung des Delir-Risikos ihr Outcome und somit die poststationäre Lebensqualität der Erkrankten deutlich verbessert wird. Aus diesem Wissen heraus wird seit Jänner 2019 die Zeit zwischen Diagnosestellung und elektiver Tumor-OP durch die Pflegenden der HNO-Ambulanz für Clearinggespräche genutzt, bevorzugt unter Einbezug der Angehörigen. Dabei werden Problemfelder geklärt und bei Bedarf weitere Fachdisziplinen zugezogen. Die gesammelten Informationen werden schnittstellenübergreifend dokumentiert. Nach einer Sensibilisierung für dieses Thema und zahlreichen Schulungsmaßnahmen wurden erprobte Delir-präventive Maßnahmen an der gesamten HNO-Klinik systematisch implementiert und Ende 2019 evaluiert. Das Ergebnis überraschte alle Beteiligten. Die Delir-Inzidenz konnte von 8,8% auf 0,12% ohne personellen und nur mit geringem finanziellen Mehraufwand gesenkt werden. Dieses Projekt leistet somit einen wesentlichen Beitrag, den chirurgischen Behandlungspfad an der HNO-Klinik für Patient*innen „kognitiv stabiler“ zu gestalten und ist somit ein bedeutsamer Beitrag zur Patient*innensicherheit.

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