Am Universitätsklinikum Bonn wurde die Implementierung der elektronischen Dokumentation (Patientendatenmanagementsystem – PDMS) auf allen Intensivstationen vom Vorstand beschlossen. Zwischen 2017 und 2018 wurde das PDMS für die Neonatologische Intensivpflegestation (NIPS) konfiguriert. Hierbei wurde auch eine IT-gestützte Pflegeplanung aufgebaut.
Ziel: Die IT-gestützte Pflegeplanung ist lesbar und in hohem Maße vollständig. Dies führt zu einem Qualitätsgewinn und zur Transparenz der Krankenversorgung innerhalb des pflegerischen Teams. Die IT-gestützte Erstellung der Pflegeplanung führt zu einer Zeitersparnis.
Umsetzung: Die IT-gestützte Pflegeplanung wurde von einer Fachgesundheits- und Kinderkrankenpflegerin in Zusammenarbeit mit dem sogenannten PDMS-Kernteam, welches die technische Implementierung unterstützte, erstellt. Die Pflegeplanung bietet die Möglichkeit, aus wenigen grundsätzlichen Merkmalen des Patienten (Geburtsgewicht, Beatmungssituation etc.) Vorschläge für zu erwartende Pflegeprobleme und dazu korrespondierende Pflegemaßnahmen zu generieren. Diese Vorschläge können abgelehnt oder übernommen werden. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, weitere Probleme und Maßnahmen aus strukturierten Dialogen auszuwählen und erforderlichen falls in Freitextform zu formulieren. Noch vor dem Produktivstart wurde eine Präevaluation unter den Pflegefachkräften der Station mittels eines strukturierten Fragebogens durchgeführt, um die Praxistauglichkeit der Pflegeplanung zu ermitteln und auf Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse die Pflegeplanung weiter anzupassen. Grad der Implementierung: Am 14.01.2019 wurde das PDMS auf der Station ausgerollt, die medizinische Dokumentation erfolgt auf Station nun im PDMS. In den ersten vier Wochen nach Produktivstart wurde das Team der NIPS vom PDMS-Kernteam eng begleitet. Geplant ist eine weitere Evaluation im Herbst 2019, um die Pflegeplanung weiter an die tägliche Praxis anzupassen.
Ergebnis: Die Ergebnisse der Präevaluation sind für die integrierte Pflegeplanung sehr positiv ausgefallen. Die verwendete Ratingskala nutzte sechs Items zur Beantwortung, die Antworten lagen alle innerhalb der ersten drei positiven Antwortmöglichkeiten.
Fazit: Aus den positiven Bewertungen im Vorfeld erwartete das Team eine hohe Funktionalität der Pflegeplanung. In einem weiteren Schritt wird nun die Anwendung in der Praxis evaluiert, um mit den Ergebnissen weitere Anpassungen vorzunehmen. Ziel ist eine weitere Steigerung der Versorgungsqualität.