"Schwester, das hab´ ich Ihren Kollegen doch schon mehrfach gesagt!“ Patienten rollen die Augen, wenn sie wiederholt nach Allergien befragt werden. Doch das Wort Digitalisierung klingt für manche Kliniken und deren Mitarbeiter nicht gerade nach Abhilfe. Anders im Martin-Luther-Krankenhaus (MLK) in Berlin. Hier ist Digitalisierung Teil der Strategie, den Klinikprozess zu strukturieren, zu beschleunigen und von althergebrachten, typischen Dokumentationsproblemen zu befreien.
Im Rahmen der Digitalisierung der pflegerischen Aufnahmedokumentation wurde eine komplette Reorganisation der Dokumentationsinhalte dahingehend vollzogen, dass Inhalte nun nicht mehr redundant, repetitiv und monoton eingegeben werden müssen. Vielmehr werden Inhalte nur noch einmalig dokumentiert. Alle bisherigen oder auch künftigen Dokumente werden automatisch über ein Mapping-System digital generiert. Scores werden selbstständig berechnet (z. B. Barthel-Index). Arbeitslisten für Mitarbeitergruppen werden automatisch erzeugt. Die Entlassplanung ist schon bei der Aufnahme digital initiiert.
Im Ergebnis wird für die Pflege bereits im Aufnahmeprozess der Dokumentationsaufwand halbiert und damit Betreuungszeit gewonnen. Die Verfügbarkeit von Dokumenten ist von ca. 60 auf 96 Prozent angestiegen. Entsprechende Effekte für Qualität, Patientensicherheit und Erlöse sind messbar.