Das Programm "Mit Sicherheit" verfolgt die nachhaltige Verbesserung der Sicherheits- und Kommunikationskultur am UKM als Unternehmensziel. Das Programm vermittelt, welchen Einfluss die jeweilige Haltung eines Mitarbeiters auf die Patientensicherheit ausübt und welche Verantwortung ihm zukommt. Durch Schulung und Einbeziehung der Mitarbeiter in Planung und Umsetzung kommt es zur spürbaren Identifikation mit dem Thema Patientensicherheit. Um diese Effekte organisationsweit im Sinne eines Kulturwandels wirken zu lassen, wurde das Programm durch den Vorstand initiiert, strategisch als Unternehmensziel platziert und aufgebaut.
Durch die gemeinsame Teilnahme von Ärzten und Pflegenden aller Hierarchiestufen kommt es zum Austausch der jeweiligen Sichtweisen mit Blick über den Tellerrand. In Seminaren werden mit dem Ziel der Implementierung einfache Werkzeuge vermittelt (Briefing, 2-Wege-Kommunikation, Feedbackkultur, wertschätzender Umgang durch Vermeidung von Killerphrasen), die die Kommunikationsqualität verbessern können und sich auf die Zusammenarbeit auswirken. Mit dem Wissen über den Einfluss menschlichen Handelns, einem verbesserten Risikobewusstsein und der Erarbeitung konkreter Ziele gelingt es, dass die Mitarbeiter sich mit dem Unternehmensziel identifizieren und Veränderungen anstoßen.
Das Programm wurde zunächst als "Sicherheitskultur-Seminar" pilotiert und anschließend konsequent weiterentwickelt, um den inhaltlichen Transfer sicherzustellen. Seit 2015 nehmen die Hochrisikobereiche am Programm teil. Hierfür wurden 17 von insgesamt 42 Kliniken, mit ca. 1.800 von über 10.000 Mitarbeitern ausgewählt. Bis Ende 2018 haben ca. 700 Mitarbeiter an Schulungen teilgenommen, was einer Durchdringung von ca. 39 Prozent in den Hochrisikobereichen entspricht. Bereits jetzt werden in den beteiligten Kliniken folgende positive Effekte wahrgenommen: Das Bewusstsein für den Einfluss des menschlichen Faktors bei der Entstehung von Fehlern wurde gestärkt, das Kommunikationsverhalten des Einzelnen ist sicherheitsrelevant (die eingeführten Werkzeuge beeinflussen die Kommunikationskultur positiv), Hospitationen und interprofessionelle Workshops sind geeignet weitreichende Veränderungen anzustoßen, und es werden vermehrt Checklisten eingesetzt, um standardisierte Verfahren und potentiell gefährliche Prozeduren abzusichern.