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Patientensicherheit im herzchirurgischen OP-Saal durch Simulatortraining für alle beteiligten Fachkräfte

Die häufigsten Notfälle bei einer Herzoperation entstehen durch eine plötzliche Veränderung des Herz-Kreislaufzustands des Patienten. Die Kommunikation der beteiligten Fachkräfte während dieser Ereignisse ist entscheidend für eine schnelle und sichere Versorgung. Um das OP-Team auf entsprechende Situationen vorzubereiten und zu schulen, hat das Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ) in Bad Oeynhausen erstmals in Deutschland ein Echtzeit-Simulatortraining für Operationsteams eingerichtet. Es basiert auf Erfahrungen mit Simulatortrainings im Klinikbereich und wurde auf der Jahrestagung für Kardiotechnik im November 2016 vorgestellt.

Möglich wurde die Maßnahme aufgrund einer neuen, erstmals in Deutschland verfügbaren Technik. Weltweit sind rund 30 Simulatorsysteme dieser Art im Einsatz. Eine Software erfasst alle medizinischen und technischen Informationen während einer herzchirurgischen Operation. Die im HDZ daraus kombinierte Einheit bildet die Arbeitswelt im OP-Saal nach: Sie besteht aus einem Patienten-Dummy mit offenem Brustkorb, der an alle Überwachungsgeräte einschließlich Herz-Lungen-Maschine angeschlossen wird. Über ein Regiepult können Ereignisse im OP-Saal simuliert werden.

Die Simulation hilft, individuelle, organisatorische, technische sowie hierarchiebedingte Faktoren und gegenseitige Informationsabhängigkeiten zu erkennen, welche die Sicherheit des Patienten gefährden könnten. Mittels sorgfältiger Vor- und Nachbesprechung der Szenarien wird diese Vielfalt und Bedeutung der Informationsweitergaben in einem OP-Saal identifiziert, diskutiert und der daraus resultierende Lernerfolg sichergestellt.

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