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Etablierung eines IT-gestützten Frühwarnsystems für Patienten auf Normalstation im Akutkrankenhaus

Studien zeigen, dass 75 Prozent der vermeidbaren kritischen Ereignisse auf Normalstation von Veränderungen physiologischer Parameter begleitet werden. Diese sind bei 85 Prozent der Patienten bis zu acht Stunden vor dem Ereignis im Rahmen routinemäßiger Bestimmung von Vitalparametern detektierbar. 33 Prozent der Patienten haben auffällige Parameter bis zu 48 Stunden vor einem Ereignis. Bisher ist es der Erfahrung der Pflegekraft überlassen, eine Bewertung erhobener Vitaldaten und deren Veränderungen vorzunehmen. Sie entscheidet, wann ein Arzt darüber informiert wird. Das wiederum lässt eine hohe Bandbreite an vermeintlich (un)kritischen Werten zu. Um dies zu vermeiden, Meldungen zu objektivieren, die Patienten- und Mitarbeitersicherheit zu erhöhen sowie die interprofessionelle Kommunikation zu optimieren, wurde das Projekt „IT-gestütztes EWS“ ins Leben gerufen.

Der IT-gestützte EWS (Early Warning Score) bietet die Möglichkeit, Patienten mit einem erhöhten postinterventionellen Risiko direkt nach dem Eingriff auf der Station zu betreuen (z.B. Darmoperationen). Dazu müssen im Führungsgremium der Klinik bestimmte Indikationen definiert werden. Zudem kann eine frühere Abverlegung aus dem High-Care-Bereich in Betracht gezogen werden (immer ärztliche Entscheidung), um gegebenenfalls Kapazitätenengpässe und Fehlbelegung im High-Care-Bereich zu vermeiden. Ebenso könnte der Aufwachraum durch das System entlastet werden. Patienten können schneller auf die Station zurückverlegt werden, da die Patienten durch die kabellosen Sensoren kontinuierlich überwacht werden. Durch den Anästhesisten angeordnete Messintervalle können in das System programmiert werden und die Pflegekraft sowie die Ärzte werden bei Verschlechterung des Patienten jederzeit informiert.

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