Katheter-assoziierte Infektionen stellen ein relevantes Risiko im klinischen Setting dar. Ein Teil davon wird durch zentralvenöse Gefäßkatheter ausgelöst. Diese Tatsache ist nicht nur mortalitätsrelevant, sondern auch mit ökonomischen Nachteilen verbunden. Vor diesem Hintergrund wurde das Projekt „Prävention Gefäßkatheter-assoziierter Blutstrominfektionen“ im Rahmen des Magnetkrankenhausmodells entwickelt und initiiert. Ein mehrdimensionales Maßnahmenbündel soll die Prävention Gefäßkatheter-assoziierter Blutstrominfektionen stärken und damit die Sicherheit für den Patienten erhöhen.
Mit der Einbettung des Projekts in die Pflegestrategie Magnetkrankenhausmodell wird der Empfehlung Rechnung getragen, in Kliniken ein intelligentes Katheter-Management-Konzept zu etablieren. Es stellt somit eine Mehrfachsiegstrategie dar, indem es die aktuellen Forderungen an die Prävention von Gefäßkatheter-assoziierten Blutstrominfektionen erfüllt und gleichzeitig die Kernelemente Patientenversorgung und -sicherheit aus dem Magnetkrankenhausmodell vereint.
Das Projekt startete Anfang 2017 in Zusammenarbeit mit den Sana Kliniken AG. Aus der initialen Analyse des vorhandenen Prozesses ging die Festlegung der Anforderungen sowie die Formulierung der Ziele hervor. Als definierte Projektziele sind hier die Qualitätssteigerung im Umgang mit zentralen Gefäßkathetern, die Einführung präventiver und transparenter Maßnahmen, die Steigerung der Adhärenz zur Umsetzung entsprechender Maßnahmen und eine Systematisierung der Dokumentation und Auswertung zu nennen. Zuletzt soll durch die Auswahl von geeigneten Benchmarkpartnern ein Vergleich auf einem hohen internationalen Standard durchgeführt werden.
Da im Rahmen der Magnetzertifizierung von der ANCC (American Nurses Credentialing Center) pflegesensitive Outcomeparameter gefordert werden, hat das RKU, vor dem Hintergrund der gesamtstrategischen Ausrichtung sowie der Tatsache, dass der Nachweis für die Reduktion der Infektionsraten ohne entsprechende klinische Daten nicht möglich ist, für das Projekt den pflegesensitiven Outcomeparameter CLABSI (Central Line Associated Bloodstream Infection) gewählt.
Somit wird Qualität direkt mess- und damit auch greif- und lenkbar gemacht. Mit dieser Kennzahl soll letztendlich auch die Wirksamkeit der im Projekt entwickelten Maßnahmen abgebildet werden. Für die Qualitätssicherung ist die damit verbundene Entwicklung einer IT-gestützten Dokumentationslösung sowie weiterführender Dokumente Bestandteil des Projektkonzepts. Im Anschluss an eine erfolgreiche Pilotierung am RKU ist ein Rollout des Projekts in ausgewählten Häusern der Sana Kliniken AG geplant.