Diverse Gegebenheiten und Risiken im Zusammenhang mit medizinischen Therapien gefährenden potentiell die Patientensicherheit. Eines dieser Risiken ist eine Uneindeutigkeit von Sachverhalten. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn unterschiedliche Angaben in Koordinierungsinstrumenten, etwa verschriftlichten Plänen, Behandlungskonzepten oder Therapiestandards vorliegen.
Aus diesem Grund stellt eine Dokumentenlenkung aller relevanten Dokumente einer Klinik eine Notwendigkeit dar. Dokumentenlenkung bedeutet, dass jede Änderung an einem Dokument protokolliert und archiviert wird. Weiter wird das bearbeitete Dokument bei jeder Speicherung neu versioniert. Es können somit keine zwei Dokumente gleichen Namens mit unterschiedlichen Inhalten parallel existieren.
Die Zielsetzung des Projekts bestand in der EDV-basierten Implementierung einer qualitätsgesicherten Dokumentenlenkung in der Klinik für Hals, Nasen-, Ohrenheilkunde der Medizinischen Hochschule Hannover. Alle in der Klinik verwendeten eigenen Klinikdokumente wurden in eine Dokumentenlenkung – ein SharePoint-System – überführt, um Eindeutigkeit zu erlangen und somit die Patientensicherheit zu erhöhen.
Darüber hinaus galt es, eine Klinikkultur zu entwickeln, die Dokumentenlenkung als sinnvolle Notwendigkeit annimmt und begreift. Aufgrund der Zeitstabilität von Kultur stellte die Akzeptanz – das „Leben“ – und somit die Nachhaltigkeit der Dokumentenlenkung eine weitaus wichtigere Herausforderung dar. Ziel ist das selbstverständliche Arbeiten mit verbindlichen, eindeutigen gelenkten Dokumenten.