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Projekt „Do-Dont-Cave“ – Die Selbstmanagement-Fähigkeiten des Patienten stärken

Oral einzunehmende Krebsmedikamente lösen in zunehmendem Maß die konventionelle Chemotherapie ab. In punkto Verträglichkeit und Ansprechraten sind diese neuen Medikamente der herkömmlichen Therapie häufig überlegen. Zu den Herausforderungen während der Therapie mit oralen Zytostatika zählen die verstärkte Eigenverantwortung auf Seiten des Patienten und die Vermittlung von Selbstmanagement-Fähigkeiten hinsichtlich auftretender Nebenwirkungen. Orale Onkologika sind Arzneimittel mit einem hohen Erklärungs-, Schulungs- und Beratungsbedarf. Patienten, die zuhause eigenverantwortlich eine Therapie mit oralen Onkologika durchführen, benötigen also eine qualitätsgesicherte, multiprofessionelle Betreuung. Auch für Angehörige medizinischer Fachkreise ist es oftmals schwierig den Überblick zu behalten und die oft recht unübersichtliche Fachinformation hilft hier auch nicht weiter. Arzneimittel-bezogene Probleme sind im stationären, aber auch im ambulanten/extramuralen Bereich beschrieben und häufig.

Als Unterstützung für Patient und Arzt wurde an der Anstaltsapotheke von AKH/MedUni Wien daher ein Tool erarbeitet, das das Beratungsgespräch bei der Verordnung durch den Onkologen optimiert: Informationsblätter im A4-Format, die einen raschen Überblick ermöglichen. Sie dienen zum einen als Besprechungsunterstützung, zum anderen bekommt der Patient sie mit nach Hause und kann das Informationsblatt beispielsweise seinem Hausarzt weitergeben, was für diesen hinsichtlich evtl. weiterer Verordnungen oder der Einschätzung von Nebenwirkungen eine sinnvolle Hilfe sein kann. Die Informationsblätter wurden mit Unterstützung der Abteilung für Arzneimittelinformation und Klinische Pharmazie erstellt. Regelmäßiges Feedback und Updates werden in Zusammenarbeit mit dieser Abteilung sowie dem medizinischen Fachpersonal (Ärzte und Pflegepersonal) im hämatoonkologischen Ambulanz- und Stationsbereich durchgeführt.

Die derzeit ca. 60 zusammengestellten Informationsblätter zu oralen Onkologika umfassen vorderseitig die für den Patienten wichtigen Angaben zu dem vorliegenden Medikament: Wirkstoff, Aufdruck und Aussehen des oralen Onkologikums, Darreichungsform, Stärke, Anwendungsgebiet/e, Wirkung, Datenlage für den Einsatz während der Schwangerschaft, die wichtigsten unerwünschten Wirkungen und den Einnahmezeitpunkt. Es wird darauf geachtet, spezielle Anwenderhinweise (soweit dies vom Hersteller ermöglicht wird) festzuhalten, wobei es derzeit aber leider für viele Patientenprobleme wie z.B. Schluckstörungen nur bedingt Daten für besondere Einnahmemöglichkeiten gibt. Die Rückseite der Informationsblätter ist für medizinische Fachkreise konzipiert.

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