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Postoperatives Aktivitätsmonitoring durch Mobilitätssensoren von Patienten mit BeckenInsuffizienzfrakturen (PAMI-Visio)

Hintergrund

Gegenstand des PAMI-Visio Projekts ist die Entwicklung eines innovativen Aktivitätsmonitoringsystems, welches die frühzeitige Erkennung von Behandlungsabweichungen zunächst im stationären und später auch ambulanten Verlauf von Patient:innen mit Beckeninsuffizienzfrakturen sicherstellt.

Ermüdungsbrüche im Bereich des Beckens (FFP = Fragility Fracture of the pelvis) werden oftmals durch eine zugrundeliegende Osteoporose hervorgerufen und stellen eine zunehmend häufigere Frakturentität dar. FFPs gehen mit einem hohen Risiko für einen langfristigen Mobilitätsverlust und chronische Schmerzen einher. Muskelmasse und Kraftleistung können dann bei schmerzbedingter Immobilisierung innerhalb kürzester Zeit abnehmen. Somit stellen FFPs für geriatrische Patienten oftmals ein lebensbedrohliches Ereignis dar, welches mit einer langfristigen Einschränkung der Alltagsaktivitäten einhergehen kann. Das Komplikationsrisiko nach der Behandlung derartiger Beckenfrakturen ist hoch und die limitierte Anbindung von geriatrischen Patient:innen an die Sprechstunden führt zu einer Vertiefung dieses Problems.

Obwohl die Verwendung von Kraft-/Mobilitätssensoren relevante Einblicke in das Behandlungsergebnis dieser Patient:innen liefern kann, wird die Nutzung dieser technischen Möglichkeiten bislang nicht standardisiert angewandt. Hieraus ergibt sich eine Versorgungslücke bei der Prävention von Folgekomplikationen und Sekundärfrakturen, welche in Deutschland besonders ausgeprägt ist.

Ziel und Umsetzung

Mit dem „PAMI-Visio“ Ansatz könnten bei Patient:innen drohende Komplikationen frühzeitig erkannt und eine konsequente, sekundäre Frakturprävention sichergestellt werden. Innerklinisch konnten derartige Aktitiväts-/Mobilitätsdaten bei Patient:innen mit anderen Fragilitätsfrakturen bereits systematisch erfasst werden und relevante Einblicke in den Behandlungsverlauf liefern. Die Aktivität kann dabei durch verschiedene Kraft-/Mobilitätssensoren erfasst werden, wie auch bereits durch die Arbeitsgruppe der Antragsteller über mehrere Jahre hinweg in vielfältigen Publikationen beschrieben. Aufgrund der zunehmenden Anzahl an FFPs ist das chirurgische Verständnis erst innerhalb der letzten zehn Jahre gewachsen, u.a. durch eine eigene Frakturklassifikation nach Rommens P et al.. Perspektivisch könnte durch den „PAMI-Visio“ Ansatz eine nachhaltige Verbesserung von Patienten mit FFPs erreicht werden durch eine frühzeitige Identifikation und Intervention bei Behandlungsabweichungen im Verlauf.

Förderung

FRIEDRICH-BAUR-STIFTUNG 2021

Headerfoto: Bertram Solcher für den Lohfert-Preis 2013

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