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Interkulturell kompetent, mehrsprachig, niedrigschwellig und zielgruppengenau - Erfolgsfaktoren für Information und Aufklärung bei COV19

Lobende Erwähnung

Die Jury des Lohfert-Preises 2022 hat neben dem Lohfert-Preis zwei lobende Erwähnungen ausgesprochen, von denen eine dem hier geschilderten Projekt gilt:

Hintergrund und Ziel

Sozial benachteiligte Bremer Stadtteile sind deutlich stärker von der COVID-19-Pandemie betroffen als andere. Deshalb werden seit März 2021 in 14 benachteiligten Quartieren der Stadt Bremen und ab April 2022 auch in Bremerhaven Gesundheitsfachkräfte eingesetzt, um dort niedrigschwellig und zielgruppenspezifisch über die COVID-19-Pandemie zu informieren. Zusätzlich werden auch zu weiteren Gesundheitsthemen Informationen vermittelt, um die Gesundheitskompetenz der Bewohner:innen zu stärken. So soll auch ein Beitrag zur Abmilderung der negativen gesundheitlichen Folgewirkungen der Pandemie geleistet werden.

Umsetzung

Im Rahmen des Projektes wurden die Gesundheitsfachkräfte zunächst in einer vierwöchigen Qualifizierung für ihre Tätigkeit geschult und sind seitdem auf verschiedenen Ebenen tätig: Zum einen informieren und sensibilisieren sie mithilfe von Informationsmaterialien in 11 Sprachen, regelmäßigen Sprechzeiten, Informationsständen an stark frequentierten Orten im Quartier und (digitalen) Informationsveranstaltungen zu Fragen zur COVID-19-Pandemie. Im Rahmen dessen sind die Gesundheitsfachkräfte zu einem wichtigen Bestandteil der Bremer Impfkampagne geworden, da sie zahlreiche mobile Impfaktionen durch ihre Informations- und Aufklärungsarbeit vorbereiten und unterstützen. Zum anderen initiieren oder unterstützen die Gesundheitsfachkräfte gesundheitsbezogene Projekte und Angebote.

Auch die Mitarbeit in quartiersbezogenen Netzwerken und Arbeitsgruppen ist Teil ihrer Arbeit. I. d. R. arbeiten sie in all ihren Aufgaben eng vernetzt mit anderen Stadtteilakteur:innen zusammen. Insgesamt waren die Gesundheitsfachkräfte 2021 an 80 Tagen bei Impfaktionen in den Quartieren sowie bei Impfaktionen an 8 Schulen im Einsatz. Zusätzlich haben sie in 13 Übergangswohnheimen für Geflüchtete über die Impfung gegen COVID-19 aufgeklärt. Sie haben außerdem in ca. 44 Erstorientierungs-/Integrationskursen und Maßnahmen der Jobcenter Informationsveranstaltungen durchgeführt.

Fazit

Die Arbeit in den Quartieren hat den hohen Bedarf nach niedrigschwelligen, zielgruppenspezifischen Angeboten der Gesundheitsförderung und Prävention sowie zur COVID-19-Pandemie bestätigt. Um diesem zu begegnen, ist die Integration in quartiersbezogene Strukturen und die enge Zusammenarbeit von Impfzentrum, Gesundheitsfachkräften und weiteren Stadtteilakteur:innen von hoher Bedeutung. Der Erfolg dieses vernetzten Handelns spiegelt sich nicht zuletzt auch in der im Bundesvergleich hohen Impfquote in Bremen wider.

Förderung

Die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz der Freien Hansestadt Bremen

Headerfoto: Pixabay

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