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eHealth-gestütztes integriertes Versorgungsmodell bei allogener Stammzelltransplantation

Jedes Jahr benötigen über 3.500 Menschen in Deutschland eine allogene Stammzelltransplantation (alloSZT). Viele Betroffene entwickeln Folgekomplikationen, die ihre Lebensqualität langfristig beeinträchtigen können. Selbstmanagement-Aufgaben z.B. die Umsetzung von Hygienemaßnahmen zur Infektionsprävention, die präzise Einnahme von Medikamenten, regelmäßige körperliche Aktivität sowie das frühzeitige Erkennen von Symptomen einer Komplikationen (z. B. Fieber), tragen nachweislich dazu bei, Folgekomplikationen zu vermindern oder gar zu verhindern. Diese Selbstmanagement-Aufgaben stellen jedoch gerade in den ersten Monaten nach Entlassung ins häusliche Umfeld eine anspruchsvolle und große Herausforderung für Patienten und Angehörige dar.

SMILe ist ein neu entwickeltes, integriertes Versorgungsmodell «Integrated Care Model (ICM) in allogeneic SteM Cell TransplantatIon faciLitated by eHealth»(SMILe-ICM). Es umfasst ein Team von Advanced Practice Nurses (APN), welche 12 persönliche, strukturierte Pflegevisiten zur Förderung des Selbst-Managements und Gesundheitsverhalten anbieten (https://vimeo.com/306116577). Mit Hilfe der SMILeApp, welche die Patienten bereits vor, während und im 1. Jahr nach der alloSZT nutzen, kann ein kontinuierlicher Kontakt zwischen Patienten und APNs ausserhalb der Visiten aufrecht erhalten werden. Zudem unterstützt die SMILeApp Patienten, Sicherheit in Ihrem Selbstmanagement zu gewinnen sowie wichtige Werte und Symptome selbst zu überwachen, um so frühzeitig Komplikationen erkennen und behandeln zu können.

Auf Wunsch können die Werte an das Transplant-Zentrum übermittelt und von der APN eingesehen werden. Dies ermöglicht eine symptomgesteuerte Anpassung der Visiten und zeigte bei anderen chronischen Patientenpopulationen bereits eine Verbesserung von medizinischen, psychosozialen und ökonomischen Outcomes. Seit 02/2020 wird das SMILe-ICM zunächst im Uniklinikum Freiburg (UKF) getestet. Mithilfe eines hybriden Forschungsdesigns, dass die Effektivität des SMILe-ICM testet und gleichzeitig dessen Implementierung evaluiert, soll von Anfang an eine nachhaltige Implementierung im klinischen Setting gewährleisten werden. Die Implementierung vom SMILe-ICM in weiteren Transplant-Zentren z.B. in der Schweiz ist für 2021 geplant. Das SMILe Projekt ist ein multidisziplinäres Kooperationsprojekt zwischen der Universität Basel (Projektleitung und Interventionsentwicklung), der Hochschule Augsburg (Softwareentwicklung) und dem UKF (Inhaltsentwicklung).

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