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Konzipierung einer Intervention für interprofessionelle Behandlungsteams

Patientensicherheit stellt einen wichtigen Faktor in der Gesundheitsversorgung dar. Um diese zu fördern, sind folgende Themenbereiche zentral: Teamarbeit, Fehlermanagement und Patientenbeteiligung. Eine evidenzbasierte Intervention zu diesen Themenbereichen fehlt bislang. Das Projekt KOMPAS knüpft hier an. Im ersten Schritt wurde eine Intervention für interprofessionelle Behandlungsteams konzipiert, welche sich aus einer Kombination von eLearning und Team-Training zusammensetzt.

Das eLearning besteht aus einem einstündigen Modul pro Themenbereich. Innerhalb der Module werden vielfältige Lernmaterialien eingesetzt. Im Anschluss an das eLearning findet ein 3,5-stündiges Team-Training im interprofessionellen Behandlungsteam statt. Darin werden die theoretischen Inhalte praktisch erprobt. Verschiedene Trainingsformate (eLearning vs Kombination aus eLearning und Team-Training) wurden mit einer Wartekontrollgruppe verglichen. Primäre Outcomes waren Selbstangaben zum sicherheitsbezogenen Verhalten bezüglich Teamarbeit, Fehlermanagement und Patientenbeteiligung sowie die subjektiv wahrgenommene Patientensicherheit. Sekundäre Outcomes waren Teamarbeit, Fehlermanagement und Patientenbeteiligung.

Im Rahmen einer multizentrischen cluster-randomisierten kontrollierten Pilotstudie wurden die Outcomes mittels standardisierter Befragung zu drei Messzeitpunkten erhoben. Die Machbarkeit der Interventionskomponenten wurde zusätzlich mittels problemzentrierter Interviews evaluiert. Interviewergebnisse zeigen, dass Teilnehmende das eLearning zur Wissensaktivierung und Selbstreflexion nutzten. Dessen Aufbau wurde als strukturiert und verständlich, die optische Gestaltung als ansprechend und das Schwierigkeitsniveau als angemessen beschrieben. Teilnehmende hoben die Vielfältigkeit der Aufgabenformate hervor.

Die Bearbeitungsdauer wurde als zu lang erlebt. Eine mangelnde technische Ausstattung wirkte sich hinderlich auf die Teilnahme aus. Das Team-Training förderte den Lerneffekt durch die praktische Erprobung und die Möglichkeit zum interprofessionellen Austausch. Teilnehmende gaben an, dass die Trainingsinhalte für den Arbeitsalltag sensibilisieren, das Sicherheitsgefühl durch die Anwendung erlernter Kommunikationsstrategien gefördert und das Bewusstsein für Patientensicherheit gestärkt wird. Erste Ergebnisse der summativen Evaluation weisen auf Wirksamkeitsunterschiede zwischen den Trainingsformaten hin. Abschließende Auswertungen und Interpretationen stehen noch aus.

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