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Depressive Störungen und die Rate an Kaiserschnittgeburten verringern

Affektive Störungen wie Depression und Angsterkrankungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen, auch in der Schwangerschaft. Nicht nur für die Schwangere, sondern auch für das soziale Umfeld ist die Erkrankung eine große Belastung. Zudem werden Kinder von Frauen mit affektiven Störungen häufiger per Kaiserschnitt geboren. Das Projekt Mind:Pregnancy untersucht Schwangere gezielt auf Störungen der Stimmungslage. Schwangere der beteiligten Krankenkassen (bislang 16 Krankenkassen, darunter die Techniker Krankenkasse und die AOK Baden-Württemberg) werden in ganz Baden-Württemberg systematisch mit einem Fragbogen auf Symptome geprüft. Auffällige Schwangere erhalten das Angebot eines psychologischen Erstgesprächs sowie einer ausführlichen geburtshilflichen Beratung. Dieses kann persönlich oder per Videotelefonie stattfinden. Mit einem weiterführenden onlinebasierten Selbsthilfeangebot werden betroffene Schwangere in einem 8-wöchigen Programm unter anderem im Umgang mit Ängsten geschult. Durch diese Maßnahme soll die Lebensqualität und die Patientensicherheit gefördert werden.

Ziele: Es wird untersucht, ob die mit dem Mind:Pregnancy Selbsthilfeangebot versorgten Schwangeren eine geringere Belastung aufweisen als Patientinnen, denen diese Form der Selbsthilfe nicht zur Verfügung steht. Außerdem wird evaluiert, ob es durch Mind:Pregnancy zu weniger Geburten durch Kaiserschnitt kommt. Folgende Ziele werden verfolgt: Unmittelbare Versorgungsziele: - Signifikante Reduktion von Depressions- und Angstsymptomen bei Schwangeren - Aufnahme von eHealth-Achtsamkeitsinterventionen in die Grundversorgung Mittelbare Versorgungsziele: - Förderung einer gesunden Schwangerschaft - Höhere Rate an natürlichen Geburten - Verringerung postpartaler Depression („gesundes Wochenbett“) - Vermeidung von Folgeschäden beim Kind - Erhöhung der Patientensicherheit durch frühzeitige Intervention Weitere Ziele: - Validierung der Angabe „psychische Belastung“ im Mutterpass - Stärkere interdisziplinäre Vernetzung von Gynäkologen und Psychologen

Fazit: Im Erfolgsfall stellt das onlinebasierte Selbsthilfeangebot des Projekts Mind:Pregnancy eine leicht zugängliche und kostengünstige Maßnahme dar, welche das Auftreten depressiver Störungen und die Rate an Kaiserschnittgeburten verringert und von Schwangeren zu Hause durchgeführt werden kann. Hierdurch lässt sich die mütterliche und kindliche Morbidität verringern und die Patientensicherheit steigern.

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