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Entwicklung eines systematischen Prozesses zur Einschätzung kognitiver Beeinträchtigungen

Hintergrund: Die Zunahme dementieller Erkrankungen ist bekannt und stellt eine gesellschaftliche und politische Herausforderung für die nächsten Jahrzehnte dar. Rund die Hälfte aller Krankenhauspatient*innen sind über 65 Jahre und mit dem steigenden Alter geht ein höheres Risiko für kognitive Beeinträchtigung wie Delir oder Demenz einher. Krankenhausaufenthalte beinhalten für die betroffenen Menschen, deren Angehörige sowie für die Beschäftigten des Krankenhauses besondere Herausforderungen.

Ziele: Ziel des Projekts ist es, unter Koordination und Anleitung einer Pflegexpertin auch nicht beruflich qualifiziertes Personal in die zeitaufwendige Versorgung des beschriebenen Klientels unterstützend einzubinden. Mit diesem Projekt sollen die Patient*innen mit ihren besonderen Bedürfnissen wahrgenommen und sicher durch den Krankenhausaufenthalt begleitet und die Beschäftigten entlastet werden. Zudem sollen junge Menschen für die Gesundheitsfachberufe interessiert und Erfahrungen mit einem gesellschaftlichen Phänomen, der Demenzerkrankungen ermöglicht werden. Das Projekt bringt zwei Gruppen der Gesellschaft zusammen, die sonst kaum Berührungspunkte miteinander haben.

Umsetzung: Im Herbst 2018 wurde die Stelle der Pflegeexpertin mit einer akademisch ausgebildeten gerontopsychiatrischen Fachkraft besetzt. Gleichzeitig wurde eine erste Kohorte von 10 jungen Menschen im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) für 12 Monate auf ausgewählte Stationen in die pflegerische Versorgung eingebunden. Seit Herbst 2019 sind erneut 10 FSJler am Universitätsklinikum Frankfurt eingesetzt. Unter Anleitung der Expertin betreuen sie kognitiv beeinträchtigte Patient*innen.

Ergebnisse: Das Projekt führte zur Entwicklung eines systematischen Prozesses zur Einschätzung kognitiver Beeinträchtigungen von Patient*innen über 70 Jahre. Die so frühzeitig identifizierten Patient*innen werden mit besonderem Fokus pflegerisch-medizinisch versorgt. Freiwillige unterstützen Betroffene in alltäglichen Handlungen und sichern etwa die Nahrungsaufnahme, ermöglichen sichere Mobilisation, geben Orientierung und Geborgenheit.

Fazit: Das KogniT ermöglicht die Betroffenen rechtzeitig zu erkennen und durch die Hilfe der FSJler Maßnahmen in der Begleitung der Betroffenen umzusetzen, die einen sicheren Krankenhausaufenthalt ermöglichen und für die sonst nur wenig Zeit bleibt.

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