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Intensive Nachbetreuung durch einen Case Manager

"SOS-Care", Kürzel für „Schlaganfallversorgung Ost Sachsen- strukturiertes Case Management nach einem Schlaganfall“, wurde 2011 als Ergänzung zum „Schlaganfallversorgung Ostsachsen Netzwerk“ (SOS-NET) implementiert. Ziel ist es, durch die intensive Nachbetreuung durch einen Case Manager, das 1-Jahres- Outcom der betroffenen Patienten positiv zu beeinflussen. Es wurden Daten von Patienten erhoben, die durch "SOS-Care" nachbetreut wurden, diese bilden die Interventionsgruppe. Parallel wurden im gleichen Zeitraum Daten von Patienten erhoben und ausgewertet, die nicht durch einen Case Manager begleitet wurden, diese bilden die Kontrollgruppe.

Primäres Ziel ist es, schwere Behinderungen, Todesfälle sowie das Auftreten eines Rezidiv-Schlaganfalls zu vermeiden und die Zufriedenheit und Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Sekundäre Ziele umfassen die leitliniengerechte Umsetzung der medikamentösen Sekundärprophylaxe von Zielvorgaben für vaskuläre Risikofaktoren wie Blutdruck, Blutfettwerte, Blutzucker und das Rauchen.

Bei den primären Endpunkten, Rezidivquote und stationäre Pflegebedürftigkeit und auch bei den sekundären Endpunkten, der Zielerreichung beim Risikofaktor Blutdruck, der vollständigen medikamentösen Sekundärprophylaxe sowie der Lebensqualität erzielte die Interventionsgruppe bessere Ergebnisse im Vergleich zur Kontrollgruppe. Es kann davon ausgegangen werden, dass Case Management als Instrument zur Qualitätssicherung und Qualitätssteigerung in der ambulanten Nachsorge von Schlaganfallpatienten zur Steigerung der Lebensqualität und zur Kostenreduzierung im Gesundheitssystem beitragen kann.

Nach einer fünfjährigen Erprobungsphase und ersten Studien zur Wirksamkeit des Nachsorgeprojekts „SOS-Care – Hilfe nach Schlaganfall“ an der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden übernahm die AOK PLUS ab 10.2016 für ihre Mitglieder die Kosten für diese innovative Versorgungsform. Damit werden erstmals in Deutschland sogenannte Schlaganfall-Lotsen durch eine Krankenkasse finanziert. Eine besondere Rolle in der Bewältigung des Alltages von Betroffenen und Angehörigen kommt dem Austausch in regionalen und überregionalen Selbsthilfegruppen zu. Im Rahmen von „SOS-Care“ wurde mit Betroffenen und Angehörigen die Selbsthilfegruppe „UN-SCHLAG-BAR“ in Dresden gegründet.

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