Christoph Lohfert Stiftung Logo Christoph Lohfert Stiftung Logo

Optimierung des Akutbehandlungspfads für kognitiv eingeschränkte und hochaltrige Patienten

Als Folge des demografischen Wandels steigt auch die Zahl älterer Patienten in den Krankenhäusern. Allein im Klinikum Stuttgart wurden zu Projektbeginn bereits rund 17k Patienten im Jahr stationär behandelt, die 70 Jahre oder älter waren. Mit steigendem Lebensalter werden senso-motorische und kognitive Veränderungen sowie Komplikationen wie postoperative Delirien wahrscheinlicher. Im bisherigen Versorgungsangebot jenseits von Geriatrie und Gerontopsychiatrie werden die speziellen Bedürfnisse älterer Patienten jedoch gar nicht oder nur unzureichend berücksichtigt – eine Weiterentwicklung des Settings ist daher dringend geboten, um eine hoch qualitative und zukunftsweisende Gesundheitsversorgung gewährleisten zu können.

Hauptziel von HuBerTDA ist die Optimierung des Akutbehandlungspfads für kognitiv eingeschränkte und hochaltrige Patienten. Berücksichtigt und angepasst wird der gesamte Behandlungsweg von der Aufnahme bis zur Entlassung. Essenziell ist bereits vorhandene Expertise ideal zu vernetzen und diese durch ein Bündel evidenzbasierter, multimodaler Interventionen aus Good-Practice-Projekten zu ergänzen. Die Umsetzung des Projekts erfolgte in der Zentralen Notaufnahme (ZNA) sowie auf einer orthopädisch-unfallchirurgischen Pilotstation, da dort besonders viele ältere Patienten mit z.B. Hüftfrakturen behandelt werden, die ein hohes Delirrisiko aufweisen. Auf ein verbessertes Aufnahmeverfahren und ein standardisiertes geriatrisches Risiko-Screening bei allen Patienten ab 70 Jahren in der ZNA folgen bei Ermittlung vorhandener Risikofaktoren definierte Standards einer psycho-neuro-geriatrischen Diagnostik mit Angehörigeneinbezug und pharmakologischer Beratung, eine demenz- und alterssensible Ergänzung bestehender Behandlungspfade, der Einsatz spezifischer Interventionen auf der Pilotstation sowie ein übergeordnetes, gestuftes und multiprofessionell verantwortetes Schulungskonzept für alle Mitarbeiter.

Mit HuBerTDA konnten positive Effekte für Patienten, Angehörige und Mitarbeiter erzielt werden. Hervorzuheben sind dabei die Verbesserung der Behandlungsqualität und damit Sicherheit der Patienten durch Reduktion von Risikofaktoren wie Delirien oder Stürzen infolge der Kompetenzsteigerung der geschulten Mitarbeiter im Umgang mit auffälligen Patienten und die multimodalen Präventionsmaßnahmen. Zusätzlich wurde dadurch die Zufriedenheit bei allen Beteiligten gesteigert. Entscheidend für den Erfolg waren die enge Zusammenarbeit der verschiedenen Berufsgruppen.

zurück nach oben