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Ein neuer Kommunikationsweg zwischen Radiologie und zuweisenden Disziplinen

Hintergrund: Die bevorzugten Kommunikationswege waren in der Medizin jahrzehntelang der schriftliche Bericht und das Telefon. Der Bericht ist mit verschiedenen Stilen und Formaten für die Zuweiser oft unübersichtlich. Das Telefon klingelt während des Arbeitsalltags fortwährend und unterbricht den Arzt bei seinen Tätigkeiten mit neuen Informationen. Dies passiert in einer Ära von stetem Datenüberfluss.

Ziele: Eine bessere Art gemeinsam zu entwickeln, um wichtige Informationen zu überliefern ohne Telefon und ohne schriftlichen Bericht. Andere Autoren haben komplexe Kommunikationssysteme entwickelt, unsere Kliniker wünschten einfachere Lösungen.

Umsetzung und Ergebnisse: Eine Literatursuche und der „plan, do, study, act“ (PDSA) Prozess wurden verwendet, um die bestehenden Gewohnheiten zu ändern. Es wurden Ideen gesammelt und Diagnosegruppen definiert, die mitgeteilt werden sollten. Die wichtigste Information schien die Unterscheidung zwischen akut und nicht akut zu sein. Interdisziplinär wurde die Bedeutung der Diagnosegruppen mit Listen exakt bestimmt. Wir definierten als „Critical Finding“ eine akute Diagnose, die an den behandelnden Arzt übermittelt werden muss. Eine Diagnose, die eine signifikante Morbidität oder Mortalität mit sich ziehen würde, falls nicht eine Therapie spätestens in zwei Tagen eingeleitet würde. Dazu zählte auch eine unerwartete Diagnose, die die Therapie für die nächsten zwei Tage ändern würde. Alle anderen Diagnosen wurden als „No Critical Finding“ definiert. Diese Diagnoseinformation erscheint nun auf einem Dashboard im Notfallzentrum mit einer Patientenliste und der Diagnosegruppe zugeordneten Farbe. Ein grüner Punkt steht für „No Critical Finding“, ein roter Punkt für „Critical Finding“, die exakte Bedeutung der Farben wurde zuvor interdisziplinär bestimmt. Für die grünen Fälle wurden die Telefonanrufe eingestellt, für die roten Fälle wurden die Telefonanrufe beibehalten, um die Diagnose genauer zu erläutern. Es wurde eine Zufriedenheits-Umfrage durchgeführt, vier von fünf Ärzten bevorzugen den neuen Kommunikationsweg.

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