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Einführung einer interdisziplinären (Tablet-gestützten) uro-onkologischen Sprechstunde

Nach der abgeschlossenen Therapie von Hodenkrebspatienten bietet das UniversitätsSpital Zürich (USZ) seit 2016 eine interdisziplinäre Hodentumornachsorge an. Diese ist individuell auf jeden Patienten zugeschnitten und auf moderne wissenschaftliche Erkenntnisse gestützt. An einem Nachmittag pro Woche findet eine interdisziplinäre uro-onkologische Sprechstunde statt. Hierbei sind auf Hodentumor spezialisierte Fachärzte sowie Rotationsassistenzärzte anwesend. Die vollständige Anamnese und nötigen Untersuchungen werden zeitgerecht und gemäß internationalen Standards durchgeführt – gleichzeitig kann sich der Behandler Zeit für die individuellen Beschwerden des Patienten nehmen.

Die regelmäßige Durchführung resp. die Anwesenheit der Hodentumorspezialisten der Urologie und Onkologie hat folgende Vorteile: 1) Patienten müssen nur noch eine und nicht zwei Sprechstunden aufsuchen. Komplexe Fälle können direkt zwischen Urologen und Onkologen diskutiert werden, so dass dem Patienten umgehend ein Abklärungs- oder Therapievorschlag gemacht werden kann und es nicht zu unnötigem Zeitverlust bei teils rasch progredientem Tumorverlauf kommt; 2) Die klaren Vorgaben betreffend Untersuchungsmodalitäten vereinfachen die Kommunikation und Planung der Patiententermine für die Disposition, 3) Durch die Bündelung der Patienten in einer Spezialsprechstunde ist der Lerneffekt für diese wichtige Tumorerkrankung konzentrierter und höher für Assistenzärztinnen und Ärzte.

Die zudem durch ein Computertablet unterstützte Anamnese hat folgende Vorteile: Hiermit können 70 häufige Komplikationen strukturiert und effizient erfasst werden, sodass alle möglichen Themen angesprochen werden. Dies würde in einer Konsultation ohne Tablet aus zeitlichen Gründen nie so gründlich erfragt werden und dies ermöglicht es dem Arzt gezielte Bereiche anzusprechen. Natürlich findet während der Sprechstunde mit dem Arzt auch eine konventionelle Anamnese statt. Die programmierten Nachsorgeschemata im hauseigenen Klinikinformationssystem vereinfachen die Kommunikation und Planung der Patiententermine und vermeiden, dass Untersuchungen vergessen gehen.

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