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Das ERAS-Programm (Enhancend Recovery After Surgery: Schnellere Genesung nach einer Operation)

Grundmaxime der Behandlung chirurgischer Patienten muss die patientenorientierte, leitliniengerechte, zielgerichtete Therapie unter bestmöglicher Vermeidung von behandlungsassoziierten Komplikationen und einer schnellstmöglichen und umfassenden Erholung sein. Trotz operativer Fortschritte stellt die Optimierung des postoperativen Genesungsprozesses – und somit die Senkung der Mortalität und Morbidität – weiterhin eine große Herausforderung dar.

Die Implementierung eines umfassenden ERAS (Enhancend Recovery After Surgery)-Programms mit seinem multimodalen, interdisziplinären und translationalem Charakter bietet eine effiziente Methode zur Therapieoptimierung. Dafür wurde ein interdisziplinäres ERAS-Team zusammengestellt, das für die Erstellung, Überwachung, Durchsetzung und ggf. Optimierung des ERAS-Behandlungsstandards verantwortlich ist. Eine speziell geschulte, exklusiv eingesetzte ERAS-Nurse ist zudem die Schlüsselfigur für die Durchführung des Konzepts.

Die Basis ist ein definierter patientenorientierter multifaktorieller Behandlungsstandard, der interdisziplinär getragen und gelebt wird. Die Optimierung beginnt bereits vor der Operation mit der physischen und psychischen Vorbereitung des Patienten, der auch postoperativ aktiv in das Gesamtkonzept mit festgelegten, transparenten Therapiezielen eingebunden wird. Hierfür ist im Vorfeld eine ausführliche Schulung und kontinuierliche Motivation und Begleitung notwendig. Intraoperativ sollten möglichst schonende Operations- und Narkoseverfahren zum Einsatz kommen. Das Programm sollte für alle Patientengruppen zugänglich sein. Die kontinuierliche interdisziplinäre Kontrolle der Umsetzung und der vielschichtigen Qualität des Programms mittels Auditsystem stellt die wesentliche Grundlage zur progressiven Verbesserung des Behandlungsstandards dar.

Fazit: Das ERAS-Konzept stellt eine multimodale, interdisziplinär geführte, patientenorientierte und -integrierende Behandlungsform dar. Durch die zielorientierte modulare Therapiestandardisierung mit einem stringenten Qualitätssicherungsprozess basierend auf der repetitiven Analyse im dazugehörigen Auditsystem kann sowohl eine höhere Patientensicherheit als auch eine stetige Prozessoptimierung erzielt werden.

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