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Multimodales Konzept zur Verbesserung der Patientensicherheit – von der Simulation in die Wirklichkeit des Alltags zu einer patientenfreundlicheren Fehlerkultur

Kindernotfälle sind in ihrer Gesamtzahl zwar selten, stellen aber aus verschiedenen Gründen sowohl für das medizinische Personal als auch für Angehörige eine hohe emotionale Belastung dar. Um in einer solchen Situation einen „kühlen Kopf“ zu behalten und die Sicherheit der Patienten zu gewährleisten, bedarf es gut geschulter Teams. Menschen – in welcher Arbeitsumgebung auch immer – machen Fehler. Die Wahrscheinlichkeit aber, dass Fehler gemacht werden, kann man reduzieren, indem man fehlerhafte Abläufe in sicherer Umgebung geschehen lässt, analysiert und Lösungsstrategien aufzeigt. Zur Schaffung einer solchen Umgebung eignet sich unter anderem die Patientensimulation hervorragend.

Das Projekt verfolgt zwei Ziele: 1) die Sensibilisierung für das Thema Patientensicherheit und 2) die Etablierung einer patientenfreundlicheren Fehlerkultur. Regelmäßige Patientensimulationen und die bewusste Fokussierung auf die Gesichtspunkte des Crisis Ressource Management (CRM) im Alltag stehen hierbei zwar im Mittelpunkt, sind aber nur ein Teil des Ganzen.

Die Notfallsimulation im realistischen Team ist und bleibt der Kernpunkt aller Bemühungen, denn hier ist es möglich, die Teilnehmer emotional in die Stresssituation mit all ihren Tücken eintauchen zu lassen. Anschließend werden die Teilnehmer im Debriefing dazu gebracht, in Selbstreflexion das Für und Wider verschiedener Entscheidungen und/oder Maßnahmen zu bewerten. Sie sollen so die Stärken und Schwächen ihres eigenen Handelns, aber auch den Umgang mit Patienten und Eltern, die Qualität der medizinischen Versorgung und nicht zuletzt ihre nicht-medizinischen Fertigkeiten (z. B. Kommunikation, Teambildung und Zusammenarbeit) bewusst überdenken. Es ist nicht Ziel der Instruktoren zu zeigen, wer wann was falsch gemacht hat. Es geht darum zu verstehen, warum etwas in einer bestimmten Situation passiert ist und Verbesserungsstrategien aufzeigen. Die Teilnehmer empfinden diese Aufarbeitung als sehr angenehm, so dass die Akzeptanz und das Engagement gesteigert wird, auch im klinischen Alltag mehr oder weniger kritische Situationen nachzubesprechen.

Neben dem eigenen interprofessionellen Team der Intensivstationen werden regelmäßig Studenten (Humanmedizin, Pflegewissenschaften etc.), Hebammen und externe Teams von Geburts- und Kinderkliniken trainiert.

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